Deutschland Cup - Team Sachsen verteidigt den Titel und holt sich den Pott
Durch eine Reihe von verletzten Führungsspielerinnen wusste die LAW 2008 w, dass es beim diesjährigen Deutschland Cup in Hannover nur als Team funktionieren kann.
Und so gingen sie das Abenteuer an.
Mit Siegen in der Vorrunde gegen Rheinland-Pfalz (13:20), Saar (37:20) und einem Remis gegen Mecklenburg/Vorpommern (22:22) taten sie dies großartig.
Aber im Viertelfinale gegen die Vertretung aus Hessen zeigten die sächsischen Mädchen was ein Team vollbringen kann, angetrieben von einer nicht zu stoppenden Meggan Rusko (HC Leipzig), über eine stabil haltende Joleen Schneider (HC Rödertal) im Tor, spielten sie sich in einen Rausch. Jede für jeden kämpfende Abwehr ließ man den Hessinnen keinerlei Chancen in diesem Spiel. Und mit einem überlegenen 20:37 Sieg zogen die Mädels um Landestrainer Jacob Dietrich souverän ins Halbfinale ein.
Dort wartete mit Berlin eine Mannschaft die zu den Titelfavoriten zählten. In ihrer Vorrundengruppe ohne Punktverlust, zogen sie ins Viertelfinale. Dort lösten sie auch diese Aufgabe sehr überlegen gegen das Team Brandenburg mit 25:14.
Team Sachsen war gewarnt und so musste sehr viel funktionieren, um eine Chance auf`s Finale zu wahren.
Und die Berliner Mädels legten auch mit einer frechen und quirligen Spielweise los, was den Sächsinnen in der Deckung alles abverlangte. Als dann die Berliner Deckung unsere beste Spielerin neutralisierte, musste wieder das Team funktionieren. Trotz allem ging es mit einem 9:5 Rückstand in die Halbzeitpause. 4 Tore sind im Handball nicht viel, aber der Glaube muss vorhanden sein, dieses zu schaffen.
Welche Worte das Trainerteam genau gefunden hatte, vermag ein Rätsel bleiben, aber wie hochmotiviert die sächsischen Mädchen aus der Kabine kamen zollte Respekt. Aufopfernd in der Deckung kämpfend, nahmen sie ihr Herz im Angriff in die Hände und scheuten sich nicht auch dort hinzugehen wo es weh tat. Dies beeindruckte die Berlinerinnen sichtlich und so kam ihr Angriffsspiel ins stocken.
Schnell glichen die Sächsinnen aus und dies gab der Mannschaft noch einmal einen zusätzlichen Motivationsschub.
Die vielen mitgereisten Eltern eroberten die Hoheit der Halle und machten dieses Halbfinale zu einem Denkwürdigen.
Auch wenn die Berlinerinnen nochmals mit drei Toren wegziehen konnten, behielten sich die Sächsinnen den Glauben an einen Finaleinzug.
Und nachdem Meggan Rusko mit einer Manndeckung aus dem Spiel genommen wurde, sprangen die anderen wie selbstverständlich ein.
Mit Linnea Radzeviciute schob das Trainerteam eine der beiden jüngsten Spielerinnen in die Höhle des Löwen. Aber genau ihre unbekümmerte Art Handball zu spielen, wurde nun zum Matchwinner. Ihr gelang 4 min vor Ende der Ausgleichstreffer zum 19:19 und von da an wurde dieses Spiel ein Krimi und nichts für schwache Nerven.
Berlin durch Zeitstrafen dezimiert, ließen in diesem Augenblick die Köpfe etwas hängen und dies nutzten die Sächsinnen noch einmal eiskalt aus. Zwei sicher verwandelte 7- Meter und ein schönes Tor von Sara Reuter, die ein Fels in der Brandung war, zum 19:23, ließen die Sächsinnen Finalluft schnuppern!
Da konnte die Zeitstrafe für Team Sachsen und der Anschlusstreffer zum 20:23 nix mehr bewirken, am Ende erkämpften sich die so toll aufspielenden und nimmer müden kämpfenden Sächsinnen nicht nur die Herzen der Zuschauer, sondern vor allem Respekt bei allen anderen Mannschaften. Und aber vor allem das FINALE !!!
Würde im Finale gegen die erste Vertretung von Baden-Württemberg noch einmal solch ein Spiel gelingen? Würden am Ende die Kräfte, nach diesem kräftezerrenden Spiel gegen Berlin, ausreichen?
Aber als zusätzlichen Motivations- und Kräfteschub traf man sich am Abend zu einem gemeinsamen Abendessen mit den mitgereisten Eltern und Fans in einem „Winterzelt“. Dies genossen die Spielerinnen sehr, denn sie wurden nicht nur für ihre bisherigen Leistungen gefeiert, sondern so manch kleine Wunde streichelnd geheilt.
Im Finale standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die beide für ihre kämpferische Art bekannt sind. Da kam es nun auf die Tagesform an, wer bekam die Aufregung, durch die rappelvoll gefüllte Halle mit zwei toll agierenden Fangruppen, am schnellsten in Energie umgewandelt.
Das war die Vertretung aus Baden - Württemberg, die mit 1:0 in Führung gehen konnten. Sie behielten auch immer ein wenig die Nase vorn, bis die sächsischen Mädchen zum 4:4 in der 7. Minute ausgleichen konnten. Von da an waren sie im Spiel. Sie legten gleich noch zwei Treffer durch Meggan Rusko und Sara Reuter nach und gaben diesen Vorsprung das ganze Spiel nicht mehr her.
Mit einer wiederum glänzenden Abwehr, man kann schon sagen unserem Prunkstück, einer sehr gut aufgelegten Joleen Schneider im Tor, machten es die sächsischen Mädchen den Schwäbinnen ein ums andere Mal schwer zum Torerfolg zu kommen.
Hier muss man einmal Sara Reuter (BSV Sa. Zwickau) nennen, die nicht nur ein Fels in der Deckung war, aber vor allem im Angriff am Kreis eine tolle Energieleistung gezeigt und diese auch mit 7 Toren gekrönt hat. Denn wie erwartet konzentrierte sich die gegnerische Deckung auf unsere bis dato stärkste Spielerin (Meggan Rusko). Da war der Kreisspieler oft die letzte Chance als Anspieler.
Über die Stationen 6:4, 10:6, ging es mit einer 4 Tore Führung (13:9) in die Pause.
Im zweiten Abschnitt konnte Team Sachsen den Abstand auf 6 Tore erhöhen und von nun an verteidigten sie ihren Vorsprung. Egal welche taktischen Mittel der Gegner auch traf, die Sächsinnen fanden immer eine Lösung.
Und als die letzte Minute anbrach und es noch immer 5 Tore plus an der Anzeigetafel stand, wurde es zur Gewissheit, dass es wieder geschafft wurde. Emily Wipper war es vergönnt den letzten Treffer in dem diesjährigen Deutschland Cup zu erzielen, zum Endstand von 26:18 !
Da gab es kein Halten mehr…der Jubel kannte keine Grenzen… Tränen des Glücks, Umarmungen - kurz ein Grün-weißes Knäul vereint im Jubel!!!
Die Krönung obenauf: mit Meggan Rusko und Siri Kuhnert wurden zwei sächsische Mädchen ins Allstar Team berufen! Glückwunsch und verdient berufen!
Wer hätte dies nach den Verletzungen von den beiden absoluten Topspielerinnen Lisa Lammich und Pia Kastner gedacht!
Großes Chapeau an das Team, wie Siri Kuhnert eine tolle Führungsrolle übernommen hat, wie Meggan Rusko der absolute Führungswolf des Teams war, wie Sara Reuter über ihre Grenzen gegangen ist, wie unaufgeregt eine Anica Czarnowski die Bälle von Außen versenkt hat und wie nervenstark Joleen Schneider in den entscheidenen Momenten dem Team den Sieg festgehalten hat. Nennen muss man alle Spielerinnen, denn eine erste Sechs kann nur so gut spielen, wie die restlichen auf der Bank mitmachen. Und alle, egal wer auf der Platte, auf der Bank, und vor allem die Verletzten neben der Bank waren eine geschlossene Einheit, was in der Halle für besondere Aufmerksamkeit gesorgt hat.
Ein Riesendank geht noch einmal an die vielen vielen mitgereisten Eltern und Fans, die diesen Deutschland Cup zu einem Besonderen, mit Heimspielatmosphäre gemacht hat.
Ein besonderer Dank gilt dem Trainerteam, mit Jacob Dietrich, der seine ganze Erfahrung und Raffinesse in jedem Spiel einbrachte, mit Hubert Probst und Frank Dubrau zwei an seiner Seite hatte, die nicht nur besonders in der Spielvorbereitung sondern auch im Spiel sehr aktiv waren.
Danke an Stefan Graichen, nicht nur ein Busfahrer mit Herzblut für den Handball, nein auch im Videoloading einfach Spitze.
Team Sachsen holte Gold mit:
Tor:
Joleen Schneider - HC Rödertal
Vivien Lichtner - HC Leipzig
Vivien Kretzschmar - SC Markranstädt
Feld:
Linnea Radzeviciute - HC Leipzig
Emily Wipper - HC Leipzig
Hilma Jentzsch - HC Leipzig
Olivia Rimbach - Görlitzer HC
Meggan Rusko - HC Leipzig
Leonora Dervishi - HC Leipzig
Sara Reuter - BSV Sa. Zwickau
Lena Gräfe - HC Rödertal
Anica Czarnowski - Görlitzer HC
Mariella Knape - BSV Sa. Zwickau
Siri Kuhnert - HC Rödertal
Alicia Günther - BSV Sa. Zwickau
Charlotte Baum - HC Leipzig
Trainer/Physio:
Jacob Dietrich
Hubert Probst
Frank Dubrau
Delegationsleitung
Kerstin Herzer
Günther Behla
Weitere Informationen
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